Der Schreibtisch sagt mehr über die eigene Arbeitsweise und Kreativität als vielleicht gedacht. Wer Chaos auf dem Schreibtisch hat, muss länger suchen, ist häufig unproduktiver. Chaos ist aber auch ein Zeichen von Kreativität und macht offen für Neues. Ja, was denn nun? Fest steht, mit dem richtigen Schreibtisch macht das Arbeiten gleich doppelt so viel Spass. Wie die optimale Auswahl gelingt und welcher Schreibtisch-Typ zum eigenen Stil passt, zeigen die folgenden Tipps.
1. Die optimale Höhe wählen
Zu den wohl bekanntesten Schreibtischen der Welt gehört das Exemplar im Oval Office. Hier trafen bereits alle Staatsoberhäupter der USA weitreichende Entscheidungen. Schreibtische sind mehr als blosses Standardobjekt in einem Arbeitszimmer, denn hier werden kreative Gedanken frei, Pläne geschmiedet oder an der Zukunft gearbeitet.
Ob die Dissertation des Doktor Notter 1989 auch konzentriert an einem Schreibtisch verfasst wurde, ist unbekannt. Vielleicht entstand sie ja auch ohne die erforderliche Konzentration, was die unzähligen Fehler des früheren Züricher SP-Regierungsrates erklären würde.
Die falsche Schreibtischhöhe kann nämlich nicht nur zur unbequemen Sitzhaltung und Schmerzen im Nacken- und Lendenwirbelbereich führen, sondern auch zu Konzentrationsstörungen. Damit das nicht geschieht, sollte die Höhe optimal ausgewählt werden. Zwischen 65 cm und 75 cm ist meist alles möglich; bestenfalls lässt sich ein Bürotisch individuell in der Höhe verstellen und auf die Erfordernisse anpassen, sodass Arbeiten im Stehen und Sitzen komfortabel gewechselt werden kann.
Klare Strukturen am Arbeitsplatz können die Produktivität erhöhen und die Kreativität steigern.
2. Haptik entscheidet
Die Haptik spielt bei der Schreibtischauswahl eine enorme Rolle. Holz, Kunststoff oder Metall – wie sollen die Arbeitsplatte und das Gestell beschaffen sein? Holz ist äusserst robust und vermittelt einen warmen Eindruck, kann aber beim Aufstützen der Ellbogen schnell zu Verspannungen und Schmerzen führen. Eine optimale Lösung sind Schreibtische, die mit einer individuellen Auflage versehen werden können. Kork eignet sich beispielsweise, um ein warmes Gefühl zu vermitteln. Korkunterlagen dämmen nicht nur die Lautstärke, wenn die Maus oder andere Gegenstände über die Tischplatte gleiten. Sie sind auch wohlig-angenehm beim Auflegen der Hand oder anderer Hautpartien des Arms.
3. Stino oder bunt – wie farbenfroh soll der Tisch sein?
Nicht nur die Gesellschaft wird zunehmend bunter und facettenreicher, sondern auch die Gestaltung der Schreibtische. Nicht überall sind die Tische weiss, grau oder schwarz, sondern mit optischen Highlights versehen. Wie ein BKK Gesundheitsreport zeigt, liegen psychische Gesundheit und Arbeit häufig nah beieinander. Wer ein Arbeitsumfeld hat, in dem er sich nicht wohlfühlt, neigt schneller zu Stress oder Demotivation.
Bewiesenermassen wirken sich einige Farben positiv auf unser Wohlbefinden und stimmungsaufhellend aus. Dazu gehören beispielsweise rot, orange, gelb oder grün. Mittlerweile gibt es individuelle Lösungen, um den eigenen Schreibtisch zu gestalten; u. a. mit einem frei wählbaren Gestell und einer individuellen Arbeitsplatte. Als optische Verschönerungsmöglichkeiten lassen sich aber auch Schreibtischunterlagen oder Ordnungssysteme nutzen.
Höhe, Breite und Arbeitsplatte können das Wohlfühlgefühl am Arbeitsplatz massgeblich beeinflussen. Am besten alles selbst zusammenstellen und auf höhenverstellbaren Arbeitsplatz setzen.
Ordnung oder Chaos – Tipps für die Schreibtischstruktur
Nur ein Genie beherrscht das Chaos. Zugegeben, wer sich den Schreibtisch von Albert Einstein ansieht, könnte diese Aussage als richtig erkennen. Der Schreibtisch des Physikers war ein einziger Haufen aus Zetteln, Kritzeleien und Zeugnissen seiner fortwährenden Ideen. Auch King Jr., Tim Burton, Bill Gates oder J.K. Rowling sind bekannt dafür, dass ihre Schreibtische wahre Chaosschauplätze sind.
Es gibt aber auch das Gegenteil, denn Bill Gates und sein Schreibtisch sind das Paradebeispiel für organisiertes Chaos. Wie wir alle wissen, brachte der Genius dadurch unzählige innovative Ideen hervor. Auch Marc Zuckerberg ist für die Mischung aus Chaos und Struktur bekannt, denn bei ihm haben selbst grösste Zettelberge auf dem Schreibtisch einen festen Platz.
Um den eigenen Schreibtisch optimal zu nutzen, kann jeder sein individuelles Ordnungssystem etablieren. Dazu gibt es ein paar einfache Tricks:
- Gegenstände nach Gebrauch wieder an ihrem ursprünglichen Platz zurücklegen
- Hierarchie beim Gebrauch der Utensilien festlegen
- Wegschmeissen, was nicht mehr benötigt wird oder bereits bearbeitet ist
Auch die Ordnung am Schreibtisch ist wichtig, denn häufig verstricken wir uns in Kabelsalat. Um das zu vermeiden, einfach einzelne Kabel gekonnt mit einer Schlaufe oder einem Kabelkanal bündeln. Das sieht nicht nur optisch besser aus, sondern sorgt auch für mehr Sicherheit am Arbeitsplatz.
Aufräumen nach dem Tagwerk: diese Gewohnheit etablieren
Das regelmässige Aufräumen des Schreibtisches kann wahre Wunder bewirken. Am besten eine eigene Struktur etablieren. Wer jeden Tag nach getaner Arbeit den Arbeitsplatz sauber und aufgeräumt verlässt, hat am nächsten Tag gleich viel mehr Motivation, zu arbeiten.
Gemütlichkeit ja, zu kuschelig nein: Das sollte am Arbeitsplatz nicht passieren
Der Schreibtisch als Rückzugsort mit Wohlfühlcharakter: Ja, aber erst ist und bleibt ein Arbeitsplatz, an dem kreative Gedanken entstehen und Produktivität herrschen sollte. Wer im Homeoffice arbeitet, kennt die verlockende Falle am kuscheligen Schreibtisch: Wird es zu gemütlich, ist von Produktivität häufig keine Spur mehr. Stattdessen wird am Schreibtisch gegessen, im Internet gesurft, privat telefoniert oder einfach in die Luft gestarrt. Ja, eine Wohlfühlatmosphäre am Schreibtisch kann entspannend sein.
Allerdings sollte es stets darum gehen, dass am Schreibtisch tatsächlich gearbeitet wird. Natürlich darf es sich gut anfühlen, aber nicht zum Langweilen oder Augenzumachen einladen. Damit der Arbeitsplatz produktiv genutzt werden kann, am besten eine aufrechte Sitzposition finden, denn dadurch wird unsere Wirbelsäule gesteckt und unser Sinn für Aufmerksamkeit geweckt. Eine helle Beleuchtung trägt ebenfalls zur Wachheit des Körpers und Geistes bei.
Etwas am Arbeitsplatz zu trinken, ist völlig normal und wirkt belebend auf Körper und Geist. Jedoch aufpassen, dass keine Flüssigkeiten auf die empfindliche Technik (beispielsweise die Tastatur) geschüttet werden. Auch Essen am Arbeitsplatz ist keine gute Idee, denn Krümel könnten sich in der Tastatur verfangen und die Tasten dadurch schwergängig machen.
Regelmässige Pausen und das Entfernen vom Arbeitsplatz sind viel besser. Sie entspannen die Augen durch den Verzicht auf den Displayblick und sorgen für Abwechslung. Während dieser Pause am besten lüften und neuen Sauerstoff tanken. Durch das regelmässige Bewegen sorgen wir für die Aktivierung des Kreislaufes und wirken der Verspannung von Wirbelsäule und Nackenmuskulatur entgegen.
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