Hätten die Vertreterinnen einer «wertebasierten und feministischen» Aussen- und Sicherheitspolitik Sunzi studiert, anstatt unsere Armeen woke und LGBTQ-gerecht umzukrempeln, wären wir heute wesentlich besser dran.
Auch wenn es uns unsere Eliten ständig einzureden versuchen: Manche Dinge ändern sich nie, und der Versuch, sich über diese Erkenntnis hinwegzusetzen, rächt sich früher oder später. Dazu gehört auch dieses Zitat des chinesischen Generals, Militärstrategen und Philosophen Sunzi (um 544 – 496 v. Chr.):
«Die Kunst des Krieges ist für den Staat von entscheidender Bedeutung. Sie ist eine Angelegenheit von Leben und Tod, eine Strasse, die zur Sicherheit oder in den Untergang führt. Deshalb darf sie unter keinen Umständen vernachlässigt werden.»
Leider wurde sie vernachlässigt. Angesichts der aktuellen Bedrohungslage dürfte manch einem schmerzlich bewusst werden, dass die Sicherheitspolitik der meisten westlichen Staaten auf eine Zersetzung der Kampfkraft hinauslief. Die Debatten drehten sich vornehmlich um Gender-Firlefanz, Unterhosen der Soldatinnen und um klimaneutrale Fortbewegungsmittel.
Dass es um Fragen von Leben und Tod geht, kümmerte zu lange zu wenige.
Nun reichen einige Truppenverschiebungen an der ukrainisch-russischen Grenze, um die erschütternde Konzeptlosigkeit «des Westens» schonungslos offenzulegen. Während die einen knallhart ihre Interessen vertreten, palavern andere von Werten, die sie gerne durchsetzen möchten. Womit und zu welchem Preis vermögen sie allerdings nicht zu sagen.
Auch dazu hat uns Sunzi etwas zu sagen: «Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du den Ausgang von hundert Schlachten nicht zu fürchten. Wenn du dich selbst kennst, doch nicht den Feind, wirst du für jeden Sieg, den du erringst, eine Niederlage erleiden. Wenn du weder den Feind noch dich selbst kennst, wirst du in jeder Schlacht unterliegen.»